In den Jahren nach dem Krieg war die Hauterkrankung bei uns ein weit verbreitetes Übel. Später ging sie jedoch so weit zurück, dass viele sie nur vom Hörensagen kannten. Aus diesem Grund wurden manche Fälle auch falsch diagnostiziert. So wurden mit Skabies infizierte Personen nicht selten fälschlich auf Neurodermitis behandelt. In letzter Zeit tritt die Erkrankung wieder vermehrt auf. Nach Informationen des statistischen Bundesamtes waren im Jahr 2016 in Deutschland 3860
Personen sogar so schwer betroffen, dass sie in Krankenhäusern stationär behandelt werden mussten. Dabei reicht in den allermeisten Fällen eine einfach recht simple Behandlung aus, die zu Hause durchgeführt werden kann.
Die Sache mit dem Juckreiz
Auf einen Juckreiz reagieren wir oft ganz unbewusst mit einem Kratzen. Und damit ist die Sache meist auch schon erledigt. Erst wenn der Juckreiz wieder kommt oder stärker wird, reagieren wir bewusst und schauen nach, was da los ist. Vielleicht ein Mückenstich oder einfach eine Hautreizung?
Ein salopper Tipp lautet dann zum Beispiel: „Nicht kratzen, sondern waschen!“
Allerdings ist die Sache in den bestimmten Fällen doch nicht so einfach. Denn ähnlich wie Schmerz weist Juckreiz darauf hin, dass die Haut gerade mit einem kleineren oder auch größeren Problem zu kämpfen hat. Nicht immer ist mangelnde Körperhygiene der Auslöser. Denn auch reinliche Personen können sich mit verschiedensten Krankheitserregern infizieren.
Woran erkennt man Milbenkrätze?
Der Juckreiz wird geradezu unerträglich, ohne dass bei oberflächlicher Betrachtung eine Ursache zu erkennen ist? Er tritt zunächst nur an kleineren Stellen des Körpers auf, breitet sich im Laufe von Tagen und Wochen aber immer weiter aus? Es juckt besonders heftig nachts im Bett?
Dann könnte es sich um Krätze handeln, auch Skabies genannt.
Die Hauterkrankung wird durch den Befall mit mikroskopisch kleinen Milben ausgelöst, den Krätzemilben. Meist sind Körperstellen mit weicherer Haut befallen. Dazu gehören:
- Handgelenke
- zwischen den Fingern
- Achseln
- Lenden
- Brust (bei Frauen)
- Genitalien (bei Männern)
- Fußgelenke
- Seiten der Füße
Doch auch andere Körperpartien wie die Handflächen können befallen sein. Bei fehlender oder falscher Behandlung kann sich der Befall auch leicht auf weitere Körperpartien ausbreiten. Bei Menschen mit besonders intensiver Körperhygiene bildet sich mitunter eine Sonderform der Erkrankung, bei der der Befall auf eng umgrenzten Stellen bleibt.
Der Rücken ist normalerweise nicht betroffen, außer bei bettlägerigen Personen. Ebenso bleibt das Gesicht in der Regel verschont. Insgesamt sind ältere Menschen weniger betroffen als Kinder, Jugendliche und Erwachsene mittleren Alters.
Was ist Krätze eigentlich?
Milben zählen zu den Spinnentieren. Krätzemilben bohren Gänge in die Oberhaut der infizierten Person. Diese Gänge verlaufen parallel zur Hautoberfläche. Mit dem bloßen Auge sind nur bei sehr genauem Hinsehen erkennbar. Mit einer Lupe jedoch kann man sie jedoch recht gut ausmachen.
Der heftige Juckreiz bringt zusätzliche Gefahren mit sich. Betroffene sind versucht, ständig zu kratzen, was kleinere Hautverletzungen zur Folge hat. Die so verletzte Haut kann sich dann leicht mit Mikroben infizieren, was mit weiteren Komplikationen verbunden ist.
Wie kann man sich vor einer Infektion schützen?
Die Übertragung der Krätzmilben findet durch Körperkontakt statt. Wenn es intensiven Körperkontakt mit anderen Menschen gab, die die gleichen Symptome aufweisen, ist dies auf jeden Fall ein deutlicher Hinweis.
Jemanden nur kurz die Hand zu geben reicht nicht unbedingt zur Übertragung aus. Längeres Umarmen oder Halten von Kindern oder sexuelle Kontakte zwischen Erwachsenen machen eine Infektion aber leicht möglich.
Auch durch die gemeinsame Nutzung von Bettwäsche, Leibwäsche oder Handtüchern können die winzigen Spinnentiere von einer Person auf eine andere übertragen werden. Jedoch ist dies eher selten der Fall.
Überall, wo viele Menschen eng zusammen leben, ist eine erhöhte Infektionsgefahr gegeben. Also vor allem in Schulen, Gruppenunterkünften und ähnlichem. An solchen Orten können sehr schnell viele Personen erkranken, was dann besondere Maßnahmen notwendig macht.
Krätze Behandlung
Genauere Informationen zur Behandlung von Krätze bekommen Sie von Ihrem Arzt, bei Ihrem Gesundheitsamt oder im Internet zum Beispiel unter https://insektenstichebehandeln.de/kraetze-behandeln
Die Behandlung ist sehr einfach, muss aber konsequent durchgeführt werden. Man sollte unbedingt mit seinem Arzt besprechen, welches Mittel am besten geeignet ist. Vor allem bei Schwangeren, Stillenden und Säuglingen darf die Behandlung nur in Absprache mit einem Arzt durchgeführt werden. Alle Milben müssen vernichtet werden, auch in Textilien. Auch alle Kontaktpersonen müssen mit behandelt werden, um erneute Infektionen zu verhindern.
Bei richtiger Behandlung kann die Infektion in wenigen Tagen ausheilen. Man sollte nicht aus falscher Scham das Gespräch mit dem Arzt vermeiden. Bei Verdacht ist es wichtig, rasch zu handeln. Skabies geht nicht von selber wieder weg!